Sonntag, 26. Januar 2014

[Rezension] Mathias Malzieu - Metamorphose am Rande des Himmels


Ich heiße Tom »Häma-Tom« Cloudman. Man sagt, ich sei der schlechteste Stuntman aller Zeiten. Ganz falsch ist das nicht. Ich bin außergewöhnlich ungeschickt und laufe ständig überall gegen. Ich beneide die Vögel um ihre Freiheit, vielleicht schaue ich zu oft zu ihnen hoch. Schon auf dem Schulhof zog ich Rollschuhe an, um fliegen zu üben. Ich raste auf einem alten Skateboard das Schuldach hinunter und wedelte dabei heftig mit Pappflügeln. Aber ich flog nicht hoch, sondern immer nur auf die Nase. Nachts klettere ich eine Leiter hoch, öffne eine knarrende Falltür und bin auf dem Dach. Ich traue meinen Augen kaum. Eine gigantische Voliere! Ein Federnpalast! Alle erdenklichen Rottöne entflammen die Nacht. Eine Frauengestalt sitzt auf einer Schaukel: Ein hautenger Federanzug schmiegt sich an ihren Körper. Ich verspüre den unwiderstehlichen Drang, sie zu berühren. Die Vogelfrau streckt die Arme seitlich aus, geht in die Knie, drückt das Kreuz durch und stößt sich vom Boden ab. Sie schlägt elegant mit den Flügeln. Die Vogelfrau kreist einmal über mir, dann kommt sie wieder zu mir herabgeschwebt: »Möchten Sie fliegen lernen, Tom Cloudman?«
(Quelle: carl's books)

 
Tom's größter Traum ist es fliegen zu können. Doch seine Versuche enden immer mit einem Sturz. Aber er genießt die Aufmerksamkeit, die er mit den Versuchen auf sich zieht. Doch all dies findet ein jähes Ende als man nach einem Sturz eine unheilbare Krankheit diagnostiziert. Während seines Krankenhausaufenthalts trifft er bei seinen heimlichen Ausflügen auf eine geheimnisvolle Vogelfrau. Diese macht ihm ein verlockendes Angebot.

 
Mathias Malzieu entführt seine Leser für eine kurze Zeit in eine wunderbare, traumhafte Welt, in der er mit Hilfe seiner Worte märchenhafte Bilder zeichnet.


 

Eine Leseprobe gibt es hier.

Ich bedanke mich ganz herzlich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars bei carl’s books.

Samstag, 4. Januar 2014

[Rezension] Sebastian Fitzek – Der Nachtwandler



In seiner Jugend litt Leon Nader an Schlafstörungen. Als Schlafwandler wurde er während seiner nächtlichen Ausflüge sogar gewalttätig und deswegen psychiatrisch behandelt. Eigentlich glaubte er geheilt zu sein - doch eines Tages, Jahre später, verschwindet Leons Frau unter unerklärlichen Umständen aus der gemeinsamen Wohnung. Ist seine Krankheit etwa wieder ausgebrochen? Um zu erfahren, wie er sich im Schlaf verhält, befestigt Leon eine bewegungsaktive Kamera an seiner Stirn – und als er am nächsten Morgen das Video ansieht, macht er eine Entdeckung, die die Grenzen seiner Vorstellungskraft sprengt: Sein nächtliches Ich steigt durch eine ihm völlig unbekannte Tür hinab in die Dunkelheit …
(Quelle:Knaur)

Alles scheint in bester Ordnung im Leben von Leon und seiner Frau. Bis ihn eines Tages anscheinend sein altes Leiden wieder einholt. Schon im Kindesalter machte ihm das Schlafwandeln das Leben schwer. Und nun scheint ihn dieses Leiden nach Jahren wieder in seinen Fängen zu halten. Nach dem Verschwinden seiner Frau versucht Leon mit Hilfe einer Kamera Licht ins Dunkel zu bringen. Doch was er auf den Aufnahmen vorfindet lässt in erschaudern.

Wach ich oder schlaf ich? Diese Frage stellt sich Leon immer öfter. Auch ich habe hin und wieder beim Lesen den Überblick verloren. So fieberte ich bis zum Schluss mit und war überrascht, wo die Reise hinführte. Mich hat auch dieses Buch wieder begeistert und ich freue mich schon auf weitere Geschichten von Sebastian Fitzek.